Niemals geht man so ganz
Wir werden alle auf den Planeten Erde geboren. Egal wo und egal wann. Wir gehen unsere ersten Schritte und werden dafür gefeiert. Wir lernen sprechen und denken. Später, wenn wir größer werden müssen wir uns richtig anstrengen, wenn wir gefeiert werden wollen. Das ganze Leben besteht heut zu Tage nur noch aus Erfolg. Immer schneller, immer höher, immer weiter. Nicht jeder kommt mit all dem Druck auch klar.
Müssen wir überhaupt damit klar kommen? Müssen wir wirklich immer schneller, höher, weiter?
Viele
sind all diesem Leistungsdruck gar nicht gewachsen und werden krank.
Andere wieder trifft das Schicksal eiskalt und knallhart. Die werden
krank. Einfach so. Vollkommen ungeahnt schlägt das Schicksal zu. Krebs
zum Beispiel. Die Diagnose kommt immer häufiger vor. Es werden immer
mehr. Und obwohl die Forschung schon sehr weit ist, um diese Krankheit
zu bekämpfen, müssen jedes Jahr sehr viele Menschen diesen Planeten Erde
auch wieder verlassen. Der Krebs fragt dich nicht wie alt du bist. Er
kommt einfach und bleibt bei vielen auch da. Und frißt sich bis zum
bitteren Ende auch durch.
Und die
Menschen leiden. An Schmerzen, an Kraftlosigkeit. Weil der Krebs weiter
nichts zu tun hat, den kämpfenden Körper die Kraft zu rauben. Der Krebs
hat nur einen Feind. Das ist der Körper dieses Menschen. Er will diesen
Kampf gewinnen. Und während Anghörige, Freunde und Bekannte nichts aber
auch gar nichts tun können, zerfällt so ein Mensch immer mehr.
Können wir wirklich so gar nichts tun?
Doch
wir können. Wir können diese Menschen begleiten. Auf diesem langen
harten Weg. Der nur zwei Ziele kennt. Schaffen den Krebs zu bekämpfen,
oder aber der Krebs bekämpft dich.
Wir
können diesen Menschen das (restliche) Leben sinnvoll gestalten. Mit
ganz viel Empathie und Fürsorge. Eben einfach da sein, wenn diese
Menschen es wollen. Das Leben leben sein lassen. Das Leben eben einfach
nur noch leben. Wer weiß denn schon was morgen ist?
Und dann?
Manchmal
geht ein Mensch. Man verliert jemanden, der zu seinem Leben dazu gehört
hat. Vorbei all die Qualen und Schmerzen für den Betroffenen. Auch wenn
es makaber klingt. Er ist von seinen Qualen erlöst.
Für
uns bleiben nur die Erinnerungen und der Schmerz den wir momentan in
uns tragen. Wir haben nur noch all die Lebensbilder, die im Kopf
bleiben. Wir haben auch die leidvollen Bilder im Kopf, die mit der Zeit
verblassen. Und das ist auch gut so. Erhalten wir uns die positiven
Bilder im Kopf. Schließen wir die Menschen in unser Herz und tragen sie
weiter.
Niemand geht so ganz. Menschen die gehen werden zum Stern.
Geschrieben von: Gabi Pötsch 2019